Zäune grenzen ab, sie markieren die Trennlinien zwischen Grundstücken, Gesellschaftsschichten und Nationen.
Oft symbolisieren sie die Grenze mehr, als wirklich ein Hindernis darzustellen.
Zäune, Gitter, Absperrungen materialisieren die Befürchtungen und Abgrenzungswünsche derjenigen, die sie aufstellen.
Was nun, wenn da diffuse oder gar keine Ängste sind?
Schlimmer noch als Angst vor Dunkelheit ist die Angst vor dem Namenlosen. Hier bieten wir konkrete Hilfestellung – wir geben der Angst einen Namen: Unsere alphabetische Liste benennt alle möglichen Bedrohungen, von soft oder archaisch (Bälle, Wildschweine) bis virtuell oder faschistoid (Computerviren, Flüchtlinge).
Für jedes Feindbild haben wir stets den passenden Zaun parat.
Ein Grundstück ist nicht zwingend erforderlich, wir führen auch Miniaturen oder Bilder für jeden Geldbeutel.
Stets geschützt in unserer umzäunten Gemeinschaft.
Raushalten und reinhalten, das ist unsere Devise. Wir halten für jede Bedrohung den passenden Zaun bereit,
ob Firewall oder Jägerzaun, bei uns sind sie stets gut umhegt.
Christoph Tempel, Pressesprecher
der umzäunten Gemeinschaft